Hilfsgütertransport 6. – 11.10.2024
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Hilfsgütertransport zum Roma-Dorf Habes in der Ostslowakei
durch Maria Laach und Kellerladen e.V. Köln 6. – 11.10.2024
Der wievielte Hilfstransport es war – wir haben nicht gezählt, es waren sehr viele und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Es begann im Jahr 2005, als wir Hilfsgüter nach Turja-Remeta in der Westukraine zum dortigen Behindertenheim brachten. Da sahen wir nahe dem Städtchen Secovce, das wir anfuhren, das erbärmliche Roma-Lager Habes liegen. Seitdem fahren wir immer wieder hin und versuchen zu helfen.
Diesmal fuhren Br. Lukas, der Initiator der Hilfsaktion, Lia, Sven, Rosi, Winni, Werner und Abt Benedikt mit. Ein Lkw mit den Sachen und ein VW-Bus für die begleitenden Personen mit ihrem Gepäck. An Bord des Lkw’s hatten wir vor allem Kleidung für Kinder – die wird immer dringend gebraucht –, Decken für den Winter, Kleidung für Erwachsene, Fahrräder (Kinderwagen sind sehr begehrt!) und manches mehr. Die Armut dort ist unvorstellbar und ebenso wenig machen wir uns hier eine Vorstellung von den Zuständen, in denen die Menschen, ca. 2.000, dort leben: ohne Kanalisation, ohne sanitäre Einrichtungen wie Toilette und Dusche, ohne fließendes Wasser …
Wir starteten in Maria Laach am Sonntagmorgen gegen 8.00 Uhr. Unterwegs machten wir Picknick, erste Übernachtung war in Melk an der Donau. Von dort ging es weiter bis Levoca in der Slowakei. Wieder Übernachtung. Anderntags Weiterfahrt nach Brezno zur dortigen Romasiedlung mit immerhin gemäßigten Existenzbedingungen. Hier hatten bis vor wenigen Jahren die Kleinen Schwestern Jesu ein kleines Häuschen, in dem sie das Leben der Roma dort teilten. Zu diesen Schwestern bestand Kontakt und Br. Lukas hatte ein Kreuz gestaltet, das am Ortseingang seine Aufstellung gefunden hatte; inzwischen war es durch die Witterung unansehnlich geworden und Br. Lukas hatte es neu gefasst. Wir brachten es hin und erfuhren liebevolle Aufnahme und Gastfreundschaft. Von dort fuhren wir weiter nach Secovce-Habes, wo wir schon erwartet wurden. Im dortigen Roma-Kommunikationszentrum wirkt ein Team der Caritas der Erzdiözese Kosice. Die Arbeit dieses kleinen Teams ist ein echter Segen für die Roma, die dort in menschenunwürdigen Verhältnissen leben müssen: in Hütten ohne jeden Wohnkomfort, ja oft ohne das Allernotwendigste. Oft fehlt der Ofen für den Winter, es gibt keine Betten und all das, was für uns selbstverständlich ist. Es gibt unzählige Kinder dort, die froh sind und lachen, wie eben alle Kinder. Aber sie haben keine Lebenschancen und keine Zukunft. Seit ca. einem Jahr wirkt als Seelsorger Pfarrer Stephan dort, Priester der griechisch-unierten Gemeinde in Secovce. Was er, zusammen mit seiner Frau, dort tut, ist wahrhaft ein Segen. Wir nahmen wie im vergangenen Jahr wieder an der Katechese für die Kinder in der von uns vor Jahren zusammen mit den Roma gebauten Kapelle teil, die Br. Lukas ausgemalt hat, und waren angerührt von der Glaubensbegeisterung, die er vermitteln kann. Die Kinder spüren, dass er sie mag und es gut mit ihnen meint. Wie sich diese erstmals auf Dauer angelegte Seelsorge unter bischöflichem Auftrag auswirken wird, weiß niemand. Jedenfalls ist es guter Samen, der ausgesät wird. Die Begegnung mit manchen, vor allem Kindern und Frauen, sind herzlich, die Menschen kennen uns ja inzwischen. Die meisten bleiben jedoch auf Distanz. Aber man spürt den kleinen Keim der Hoffnung.
Die Zeit von Dienstagnachmittag bis Donnerstagfrüh verbrachten wir im Habes, sehr intensiv und in Gesprächen mit dem Caritas-Team, dem Caritas-Direktor, dem Pfarrer und seiner Ehefrau. Rado, Assistent des Direktors, übersetzte gekonnt wie immer. Es war eine dicht gefüllte Zeit. Aber dann kam die Stunde des Abschieds. Wir fuhren über Polen in die Heimat zurück, begleitet von den guten Wünschen der Menschen, die wir besucht hatten. Es war eine anstrengende Fahrt. Uns ist bewusst, dass wir ohne die Hilfe so vieler wenig ausrichten könnten. Viele sammeln für unsere Transporte Kleidung, Decken u.a. Manche geben Geld für den Transport, andere bringen Süßigkeiten für die Kinder. Am wichtigsten ist wohl das, was wir für die Kinder tun, denn Kinder sind, so sagt Papst Franziskus, Zukunft und sie haben das Recht auf eine Chance. Die Hilfsgüter dieses Transportes haben fast ausschließlich unsere Laacher Schätzen organisiert, die so oft helfen. Danke von Herzen, auch für die solide Verpackung und Beschriftung.
Unsere Fahrt verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und Komplikationen: Gott sei’s gedankt und den Vielen, die uns mit Gebet und guten Gedanken begleiten. Ausdrücklich gedankt sei allen, die materiell helfen. Gott möge es lohnen!